Was wir wollen
Die Forderung nach einer Rückbenennung zum ursprünglichen Vereinsnamen „SpVgg Fürth“ fand bereits kurz nach dem Beitritt der Fußballabteilung des TSV Vestenbergsgreuth (1996) ihren Ursprung und ist daher kein neues Phänomen. Obwohl sich in der Saison 1996/1997 mit dem Aufstieg in die 2. Bundesliga rasant sportlicher Erfolg verzeichnen ließ, hatten viele etablierte Anhänger Probleme, sich mit dem neu geschaffenen Namen und Emblem zu arrangieren. Plötzlich wurde man bundesweit als „die Greuther“ bezeichnet, das markante Kleeblatt sah sich im Rundlogo vom rot-schwarzen Holzschuh übertrumpft und auf offiziellen Fanartikeln machte man sich teilweise gar nicht mehr die Mühe, den ursprünglichen Namen „SpVgg“ aufzudrucken. Es waren zusammengefasst tiefe Einschnitte in das bisherige Fanverständnis der Vereinsidentifikation.
So heterogen wie sich Anhängerschaft eines Vereins darstellt, so unterschiedlich waren auch die Reaktionen darauf. Die aktuelle Initiative für die Rückbenennung ist auf den Teil der Fans zurückzuführen, welcher der SpVgg Fürth auch über das „Greuther“ hinaus die Treue gehalten hat und sich bereits seit Ende der 90er für einen Erhalt des ursprünglichen Vereinsnamens stark macht. Daraus ist über Jahre hinweg eine eigene Identität und Bewegung gereift, welche eben nicht zu den „Greuthern“, sondern seit jeher „nieber zur Spielvereinigung“ geht. Aufgrund der breiten Zustimmung und des mittlerweile generationsübergreifenden Wachstums können wir heute sagen, dass sich der bisherige Weg nicht nur aufgrund zahlreicher neuer persönlicher Freundschaften gelohnt hat. Der Name „SpVgg Fürth“ ist, der weiterhin abblockenden Haltung des Vereins zum Trotz, so präsent wie in den letzten 20 Jahren nicht. Es ist demnach nur die logische Konsequenz jetzt dem Wunsch zahlreicher Fans nach einer Rückbenennung Gehör zu verschaffen und für eine faire Mitgliederabstimmung zu plädieren.
Während an den übrigen Bundesligastandorten nahezu überall die Zuschauer- und Vereinsmitgliederzahlen boomen, stagnieren selbige Werte in Fürth seit Jahren. Wenn der dienstälteste Zweitligist und zugleich Spitzenreiter der ewigen Tabelle eine in diesem Zusammenhang kaum konkurrenzfähige Statistik vorweisen kann, drängt sich eigentlich automatisch die Frage nach Veränderungen auf. Um mehr Menschen für den Verein begeistern zu können, muss die SpVgg interessanter und attraktiver werden und die aktive Einbeziehung der Fans und Mitglieder fokussieren. Sich als Teil eines Vereins zu verstehen, schafft Nähe, bietet Heimat und stiftet Identifikation.
Die Erfahrungen der vergangenen Jahre zeigen, dass wir in Fürth viele verschiedene Fanidentitäten besitzen. Dies bedeutet bei genauer Betrachtung, dass jeder Fan mit unserem Vereinsnamen eben auch viel Unterschiedliches verbindet und sein Fandasein auf unterschiedliche Art und Weise auslebt, was gut so ist. Dennoch jongliert auch unser Verein mit verschiedenen Namen, was im Nachgang von keiner klaren und einheitlichen Linie zumindest in puncto Vereinsnamen zeugt. Vielmehr lassen diese Spielereien eine unscharfe Interpretation zu. Entgegen anderen Standorten, wo Fans zum FC, SV oder VfL (mit entsprechendem Städtenamen) gehen, sprechen Kleeblattfans zwar von ihrem Kleeblatt, jedoch subsumiert sich darunter so viel mehr. Manche gehen zum Kleeblatt Fürth, andere wiederum zur SpVgg Fürth, wieder andere zu Greuther Fürth und schlussendlich fragt so mancher Arbeitskollege, wie denn am Wochenende die „Greuther“ gespielt haben. Auch unser Verein scheint sich nicht ganz sicher, welcher Name respektive Vereinswappen nun die Außendarstellung am besten verkörpern soll. Dies spiegelt sich nicht nur auf Fanartikeln oder in Publikationen wider, sondern mittlerweile auch auf offiziellen Schreiben, die postalisch versendet werden und auf denen hauptsächlich mit dem alten Vereinswappen samt Holzschuh geworben wird. Dies stellt ebenso weiterhin das Logo des e.V.s dar. Wie wohl der Großteil mitbekommen hat, wird für die Fußball-Profiabteilung jedoch seit geraumer Zeit lediglich das Kleeblatt als Rundlogo verwendet. Wir fordern daher die Vereinheitlichung des Vereinsnamens samt Logo auf alle Abteilungen der SpVgg auszuweiten, um letztendlich auch eine einheitliche Bindung der Vereinsmitglieder sowie aller anderen Menschen, die sich mit unserem Verein identifizieren, zu gewährleisten.
Jene einheitliche Außendarstellung, die mit einem passenden Weg in die Zukunft einhergehen muss, der in sich schlüssig und transparent ist, dient ebenfalls einem Aufbau der vielzitierten Vereinsmarke. Ein Markenaufbau wird immer wieder mit „Greuther Fürth“ seit 1996 in Verbindung gebracht. Dies ist dahingehend nicht anzuzweifeln, als dass sich „Greuther Fürth“ selbstverständlich in über 20 Jahren als eine Marke entwickeln konnte, die sicherlich deutschlandweit mit positiven Aspekten verbunden wird. Nichtsdestotrotz konnte sich diese Marke nicht unbedingt als identitätsstiftend beweisen. So sind nicht wenige Kleeblattfans nach der Umbenennung weggebrochen, da der Namenszusatz in ihren Augen künstlich herbeigeführt wurde und somit einer der elementarsten Bestandteile eines Vereins, nämlich der Name, de facto zum Großteil entwurzelt wurde. Weiterhin wurde es auch in der Ära „Greuther“ nicht geschafft Strukturen zur Mitgestaltung fanpolitischer Themen aufzubauen und dauerhaft zu installieren. Ein Neuanfang mit dem alten, ursprünglichen Namen könnte die Weichen hierfür stellen.
Eine Rückbenennung ist grundsätzlich nur über die Mitgliederversammlung des e.V. möglich. In der Satzung heißt es unter Punkt § 12, Abs.5:
Eine Neunzehntelmehrheit der in der Mitgliederversammlung vertretenen Stimmen bedarf es zur Beschlussfassung über Anträge, welche die Änderung des Vereinsnamens und die Veränderung des Vereinsemblems zum Gegenstand haben.
Da der TSV Vestenbergsgreuth als juristische Person von Haus auf 20% der Stimmanteile hält, ist eine Änderung aktuell nur mit Zustimmung des TSV Vestenbergsgreuth möglich. Um den Namen des e.V. offiziell ändern zu können, bedarf es einer Satzungsänderung des o.g. Punktes. Vorschläge für Satzungsänderungen müssen dem Präsidium mind. 30 Tage vorher schriftlich und mit ausreichender Begründung mitgeteilt werden. Geht nicht – gibt’s also nicht!
Als im Sommer 2022 die Mitglieder der SpVgg für eine zeitgemäße und demokratischere Satzung stimmten, veränderte sich auch nachfolgend die Antwort auf die Frage.
Eine Rückbenennung ist weiterhin nur über die Mitgliederversammlung des e.V. möglich.
In der damaligen Satzung hieß es unter Punkt § 12, Abs. 5:
Eine Neunzehntelmehrheit der in der Mitgliederversammlung vertretenen Stimmen bedarf es zur Beschlussfassung über Anträge, welche die Änderung des Vereinsnamens und die Veränderung des Vereinsemblems zum Gegenstand haben.
Da der TSV Vestenbergsgreuth als juristische Person damals von Haus auf 20% der Stimmanteile gehalten hat, war eine Änderung nur mit Zustimmung des TSV Vestenbergsgreuth möglich.
Nach der benannten Satzungsänderung bleibt der TSV Vestenbergsgreuth weiterhin die einzige juristische Person. Allerdings laut Punkt § 14 Abs. 3 nur noch mit einer Stimme. Dieses Stimmrecht wird von einem Vertreter / einer Vertreterin der juristischen Person ausgeübt.
Unter Punkt § 12, Abs. 5 heißt es in der überarbeiteten Satzung:
Satzungsänderungen bedürfen zur Umsetzung einer Dreiviertelmehrheit der anwesenden stimmberechtigten Mitglieder. Gleiches gilt zur Beschlussfassung über Anträge, welche die Änderung des Vereinsnamens und die Veränderung des Vereinsemblems zum Gegenstand haben.
Geht nicht gibt es jetzt also erst recht nicht mehr! Die Rückbenennung zur SpVgg Fürth ist möglich!
Generell setzt natürlich die Beteiligung an einem Verein immer die Mitgliedschaft voraus. Laut der aktuellen Satzung der Spielvereinigung ist die Mitgliedschaft mit der Mitwirkung in einer der Sportabteilungen verknüpft.
Die Mitgliederzahl der Spielvereinigung beziffert sich derzeit auf ca. 2550 Mitglieder und stagniert seit Jahren auf diesem Level. In der 1. und 2. Bundesliga können nur der SV Sandhausen, SV Wehen Wiesbaden und RB Leipzig weniger Mitlieder vorweisen. Außerdem teilt sich die Spielvereinigung mit dem 1. FC Union Berlin und FC St. Pauli im Profifußball den Spitzenplatz für die Höhe des Mitgliedsbeitrags von 120€/Jahr für Vollzahler.
Wir möchten Strukturen schaffen, um auch Fans die Möglichkeit zu geben, aktiver Part des Vereins zu werden, ohne in einer Sportabteilung organisiert zu sein bzw. Sport auszuüben. Um dies zu erreichen und der Stagnation der Mitgliederzahlen der Spielvereinigung entgegenzuwirken, fordern wir eine Fanmitgliedschaft für alle Kleeblattfans zu einem sozial verträglichen Mitgliedsbeitrag. Die Forderung beinhaltet außerdem, dass die Fanmitglieder in einer Fanabteilung organisiert werden. Ziel der Fanabteilung ist es, die Fanmitgliedschaft mit diversen Arbeitskreisen attraktiv zu gestalten und ein aktives Vereinsleben zu fördern. Außerdem versteht sich die Fanabteilung als Bindeglied zwischen Fans, Verein und der GmbH & Co. KGaA.
Fair gestaltete Anstoßzeiten, fanfreundliche Rahmenbedingungen im Sportpark Ronhof, Merchandise, soziale Projekte, Stadionumbau, Vernetzungsarbeit unterschiedlicher Abteilungen im Verein. Dies ist nur eine kleine Auswahl landesweiter und regionaler fanpolitischer Themenfelder, die für Fans elementar sind, um eine aktive Fankultur auszuleben. Mitgestaltung bedeutet für uns, die Interessen der Fans in den Verein hineinzutragen, zu diskutieren und gemeinsam Maßnahmen zu erarbeiten.
Wir wollen damit ein Bewusstsein schaffen, dass wir Fans gemeinsame Interessen haben. Ein Bewusstsein dafür, dass jeder Kleeblattfan mit einer Mitgliedschaft aktiv im Verein mitwirken kann, um diese Interessen zu vertreten und zu schützen. Dies fördert nicht nur ein lebendiges Vereinsleben, sondern auch die Identifikation mit der Spielvereinigung, für die wir Fans jede Woche ins Stadion pilgern.
Wir wollen durch die Kampagne keinen Keil in die Fürther Fanszene treiben und stehen daher weiterhin für einen offenen und respektvollen Austausch allen Kleeblattfans zur Verfügung!
Wir wollen ebenso keinen Einfluss auf das operative Geschäft nehmen – Mitgestaltung heißt für uns nicht, den Trainer auszuwählen oder bei Verpflichtungen von Spielern mitzureden!
Wir respektieren alle Abteilungen der SpVgg und wollen daher auch keine gesonderte Rolle für die Fußballabteilung! Das zukünftige Vereinsleben der SpVgg Fürth soll gestärkt und alle Mitglieder eingebunden werden. Es wird nicht über andere Köpfe hinweg entschieden! Die Mitgliederversammlung ist das wichtigste Gremium und so sollen alle Mitglieder gemeinsam eine stärkere Bindung zu unserer Spielvereinigung erhalten, indem sie mehr mitgestalten und vor allem mehr Verantwortung übernehmen dürfen!
Kurzum, nein! Wir honorieren die Einsatzbereitschaft, die unsere SpVgg Fürth in einer der dunkelsten Stunde ihrer Vereinsgeschichte 1996 erfahren durfte. Insbesondere die finanzielle Unterstützung war für das Überleben des Vereins essenziell. Über zwei Jahrzehnte später ist jedoch festzustellen, dass eine Etablierung der Marke „Greuther Fürth“ grundlegend gescheitert ist. Der Großteil der Fürther Fanszene identifiziert sich mit seinem Kleeblatt, seiner Spielvereinigung, die das Aushängeschild unserer einzigartigen Kleeblattstadt verkörpert. Vestenbergsgreuth spielt in diesem Fall keine Rolle mehr.
Unbestritten ist dennoch der selbstlose Einsatz und Verdienst von Helmut Hack. Dies soll nie in Vergessenheit geraten und der Verein im Sinne seiner soliden, bodenständigen Wirtschaftsweise weitergeführt werden. Es ist für uns jedoch nicht maßgebend, diese aufrichtige Bewunderung und Dankbarkeit in einem künstlichen Namenskonstrukt auszudrücken, sondern in einem gelebten Verein fortzuführen, diesen zu gestalten und weiter zu stärken.
Sicherlich lag gerade in der Anfangszeit der Fokus auf einer öffentlichen Wahrnehmung unserer Anliegen. Durch diese Vorgehensweise wurde jedoch ein angestrebter Diskurs innerhalb des Vereins und später auch als Stadtgespräch Nr.1 erreicht. Hiermit möchten wir ein Bewusstsein innerhalb des Vereins und der Fanszene schaffen, dass Mitgestaltung generell über eine Stärkung des e.V.’s und dessen Mitglieder möglich ist. Daneben bestätigt sich unser Eindruck der vergangenen Jahre weiterhin. Viele Menschen, die dem Kleeblatt die Treue halten, sind kaum für Mitgestaltungsmöglichkeiten innerhalb des Vereins sensibilisiert. Die vorhandenen Strukturen unseres Mitgliederwesens lassen diesbezüglich in der aktuellen Lage leider wenig Spielraum zu.
Auf unserem Infoblog (zurueckzurspvgg.jetzt) werden sämtliche, öffentliche Aktionen der Kampagne aufbereitet und geben unsere Sicht der Dinge allen Interessierten an die Hand.
Wir werden weiterhin alle Beteiligten, sprich Fans, Verein und Sponsoren, auf unserem eingeschlagenen Weg mitnehmen und stehen für konstruktive und sachliche Gespräche weiterhin zur Verfügung.
Die Kampagne besteht mittlerweile aus knapp 40 Fanklubs und Gruppen. Einsehbar ist die Liste aller Unterstützerinnen und Unterstützer hier: https://zurueckzurspvgg.jetzt
Dabei ist es wichtig hervorzuheben, dass die Unterstützer der Kampagne aus allen Bereichen der Fanszene kommen und vor allem auch alle Alterstrukturen vertreten sind. Neben vielen Unterstützern, die den Beitritt des TSV miterlebt haben und immer noch Mitglied sind, engagieren sich auch eine Menge „Nachwuchs“-Fans aktiv in der Kampagne.
Wenn euer Fanklub die Kampagne unterstützen und dies auch mit einem kleinen Überhänger über der eigenen Zaunfahne im Stadion zeigen möchte, dann meldet euch einfach unter zurueckzur@spvgg-fuerth.info! Wir nehmen euch dann umgehend als Unterstützer auf der Homepage mit auf und vereinbaren mit euch einen Termin, bei dem ihr eure kleine Fahne mit dem bekannten Kampagnenlogo erhaltet.
Auch als Einzelperson habt ihr die Chance, mit auf der Homepage zu stehen und unseren Forderungen eine Stimme mehr zu geben. Tragt euch einfach hier (https://zurueckzurspvgg.jetzt) ein und macht euren Bekanntenkreis darauf aufmerksam, das ebenfalls zu tun!